
Unsere Gruppe mit Gemeindemitarbeiterin Frau Widmann (ganz rechts). Im Hintergrund die Darstellung der Anlage.
Am 13. August hat unsere Gruppe das Klärwerk der Marktgemeinde Peiting besichtigt. Es war gleichermaßen lehrreich wie spannend. Peiting hat etwa 11.000 Einwohner und bezogen auf die Größe der Gemeinde ist alles vorhanden, was zur Klärung der anfallenden Abwässer erforderlich ist ist, um die Vorgaben zu erfüllen. Die Klärung erfolgt über drei wesentliche Arbeitsschritte. Zunächst mechanisch durch Rechen, einen Fettabscheider und ein Becken in dem sich Sand und andere Sedimente absetzen können. Davor gibt es zudem eine Presse für größere Teile, die leider auch immer wieder im Abwasser vorzufinden sind.
Die Sedimente, auch Faulschlamm genannt, werden mit mechanischen Verfahren entfernt. Danach kommt das Abwasser zur biologischen Reinigungsstufe. Dort werden verschiedene Stoffe u.a. Kohlenstoff entfernt. Dazu werden dem Abwasser Mikroorganismen und Sauerstoff hinzugefügt. Über ein mehrstufiges Verfahren entstehen Salze, die anschließend zumeist in Stickstoff umgewandelt in die Atmosphäre abgegeben werden.

Im Labor werden laufend Proben untersucht
Die chemische Reinigung findet in der dritten Stufe statt. Hier wird Phosphor in wasserunlösliche Verbindungen umgewandelt. Die entstehenden Stoffe können herausgefiltert werden. Diese Produkte können verkauft werden.
Ferner wird aus dem Faulschlamm Energie gewonnen und mit dem gespeicherten Gas ist die Wärmeversorgung für die gesamte Anlage sicherstellt.
Das gereinigte Wasser verlässt die Anlage über einen natürlichen Bachlauf und mündet wenige hundert Meter weiter in den Lech. Somit gelangt gut gereinigtes Wasser zurück in die Umwelt, das trotz all dem Aufwand zwei Probleme aufweist: Reste von Arzneimittelwirkstoffen und Mikroplastik.

Für das Personal sind stets alle Daten der Anlage sichtbar
In großen Gemeinden gibt es oft noch weitere Stufen der Abwasserbehandlung, etwa die Bestrahlung mit UV Licht oder Filteranlagen mit Aktivkohlefilter. Für eine Kommune in dieser Größenordnung sind derartige Anlagen aber schlicht nicht zu bezahlen.
Wir bedanken uns beim Team des Klärwerks, insbesondere bei Frau Widmann, die sich sehr viel Zeit für uns genommen hat. Wir haben definitiv eine Menge dazugelernt.