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Ehrenamtliche im Profil

Du möchtest unsere Ehrenamtlichen kennenlernen? Hier berichten sie von ihren Beweggründen, ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei und mit den Omas for Future. Was treibt sie an? Welche Begegnungen bleiben in Erinnerung – und was bleibt fürs Leben?
Vielleicht kannst du an dieser Stelle bald schon von dir erzählen?

Bärbel, Regionalgruppe Bretten

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.Wie bin ich dazu gekommen?
Nach dem Klimastreik im Herbst 2021 bedauerten wir es sehr, dass in Bretten – trotz zwei großer Gymnasien, Realschule und großem Berufsbildungszentrum – keine Fridays for Future aktiv waren.

Unsere Konsequenz: Wenn die Jungen nichts machen, müssen wir Alten aktiv werden!!

Nach einer Recherche im Internet auf der Homepage der Omas for Future – in der Nähe von Bretten gab es keine bereits existierende Gruppe – bat ich zunächst um Info-Material, an eine Gruppengründung dachte ich noch gar nicht …

Noch am gleichen Tag bekam ich einen persönlichen Rückruf aus dem Büro in Leipzig, hatte ein langes, angenehmes, konstruktives Gespräch, viel Unterstützung.

Die Folge: Conny Kühn und ich gründeten im November 2021 die Omas for Future in Bretten!

Was hat sich seitdem für mich persönlich geändert?
In meinem letzten Berufsjahr (Schuljahr 2020/21) wurde an mich herangetragen, die kommissarische Schulleitung zu übernehmen. Ich habe abgelehnt. Für mich war klar: Zu meinen Stärken zählt auf gar keinen Fall Gesamtlehrer:innenkonferenzen strukturiert vorzubereiten, geschweige denn zielorientiert zu leiten – das kann ich nicht!

Heute weiß ich: Ich kann das!

Die Agenda für unsere Gruppentreffen zu schreiben, die Gruppentreffen selbst stringent, beim Thema bleibend, zu leiten, gehört zu meinen Aufgaben bei den Omas for Future – und ich mach das gern!
Auch war mir damals klar: Zu meinen Stärken gehört auch auf gar keinen Fall, Gespräche mit Menschen aus dem öffentlichen Bereich zu führen, mit dem Oberbürgermeister, Mitarbeiter:innen der Verwaltung – das kann ich nicht!
Heute weiß ich: Ich kann das!

Ich habe meine Scheu verloren, solche Gespräche mit dem Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Klimaschutzbeauftragten zu führen und kann sie gut vorbereiten: Was ist das Ziel des Gesprächs, was will ich unbedingt mitteilen, was möchte ich erreichen?

Ich selbst habe drei wunderbare Enkelkinder, die ganz in meiner Nähe wohnen, so dass ich viel Zeit mit ihnen genießen kann. Ich möchte mit ihnen auch weiterhin die Natur erforschen, mir liegt am Herzen, dass sie sich gesund entwickeln können, dass unsere wunderbare Erde erhalten bleibt. In diesem Sinne auf die Politik einzuwirken und auch möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, ihr ganz persönliches Verhalten zu verändern hin zu mehr Klimaschutz, das ist meine Motivation bei den Omas for Future mitzumachen und ich hoffe, dass wir immer mehr Mitstreiter:innen finden.

Carmen, Regionalgruppe Bad Kreuznach und Nahe-Glan

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.Ich bin 60 Jahre alt und achte eigentlich schon immer auf Umwelt und Klima. Vor knapp zehn Jahren erkrankte ich ganz schwer an Rheuma, so dass ich nicht mehr arbeiten, mich phasenweise nicht mehr aus dem Haus bewegen konnte und mich uralt und nutzlos fühlte.

Beim Klimastreik im September 2020 ging es mir ausnahmsweise so gut, dass ich nach Bad Kreuznach zur Mahnwache fahren konnte. Dort sah ich ein paar Omas mit Erdherzen und ich habe direkt, als ich Heim kam, Kontakt zur Regionalgruppe Bad Kreuznach aufgenommen.

Seitdem hat sich mein Leben verändert. Ich bin mittlerweile wieder aktiv, habe in unserem Dorf, 22 Kilometer von Bad Kreuznach entfernt, eine Sammelstelle für Klimabänder eingerichtet, bin mit meinem behindertengerechten Dreirad am ersten Tag 30 km der Sternetappenfahrt geradelt (Anm. der Redaktion: Zur Aktion Klimabänder 2021 mit Sternfahrt nach Berlin beteiligten sich Radfahrer:innen aus ganz Deutschland.) und am zweiten Tag nochmal über 55 km, bis nach Mainz …

Mittlerweile bin ich in zwei Gruppen aktiv. In Nahe-Glan habe ich eine weitere Regionalgruppe gegründet. Wir sind wahnsinnig oft in der Zeitung und im Fernsehen, ich habe mich mit Bürgermeister:innen und Landrätin unterhalten. Vor meiner Zeit bei den Omas for Future hätte ich mich nie und nimmer getraut, alleine zu solchen offiziellen Terminen zugehen. Mitgegangen wäre ich bestimmt, wäre aber im Hintergrund geblieben und hätte den Mund gehalten.

2021 bin ich so viel Rad gefahren und gelaufen, wie in all den Jahren meiner Erkrankung insgesamt nicht mehr. Dabei habe ich jede Menge toller Menschen kennengelernt. Das alles hat mein Leben wieder so sehr bereichert und mich glücklich gemacht. Das Schönste daran ist, früher wurde ich belächelt, wenn ich Menschen auf Klima- und Umweltschutz angesprochen habe. Mittlerweile hören mir die Menschen gerne zu, weil ich mit dem Erdherz präsent bin.

Ich bin den Omas for Future dankbar, dass wir nicht nur alles dafür tun, den Klimaschutz voranzutreiben, sondern dabei auch für uns selbst Gutes tun können. Meine Kinder sind stolz auf mich und freuen sich, da ich wieder angefangen habe, aktiv zu leben. Und ich freue mich schon auf die vielen folgenden Aktionen.

Cordula Weimann hat mit der Gründung der Omas for Future eine tolle Bewegung fürs Klima ins Leben gerufen, aber auch ganz bestimmt vielen Menschen wieder einen Sinn im Leben gegeben, denn ich denke, ich bin da kein Einzelfall.

Conni, Regionalgruppe Regensburg

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.Am Anfang war es zäh. Als ich im Frühjahr 2020 eine Regionalgruppe gründen wollte, kam Corona. Im September 2020 habe ich mich dann getraut, ein paar Bekannte zu einem Draußentreffen einzuladen, beim Klimastreiktag im September 2020 waren wir das erste Mal als Gruppe mit dabei. Ab Frühjahr 2021 beteiligten wir uns an den wöchentlichen Klimamahnwachen der For Future-Gruppen Regensburg.

Wir wurden bekannt und dadurch wurden wir auch mehr Leute, aber es ging nix so richtig vorwärts, Corona war überall und hemmte uns ganz praktisch und auch emotional. Die wöchentlichen Treffen bei den Mahnwachen draußen taten uns gut. Wir trafen uns dann in Biergärten, in großen Sälen mit Abstand und langsam kristallisierten sich Vorlieben heraus, wir einigten uns auf Schwerpunkte und die Aufgaben verteilen sich irgendwie fast automatisch auf mehrere Schultern.

Weil niemand von uns einen Absolutheitsanspruch hat und wir Vertrauen ineinander haben, dass jede:r es so gut macht, wie es halt geht. Zum Beispiel organisiert Rita die Nähgruppe; Reni kümmert sich um Protokolle, Werbemittel und Kontakte zur Energieagentur; Sonja geht mit dem Zukunftsquiz ins Mehrgenerationenhaus; Katharina vernetzt uns und übernimmt immer wieder spezielle Themen; Ulrike kümmert sich um das „Design“ unseres Standes; Reinhold überfordert uns immer wieder mit seinen ausgefeilten Stellungnahmen zur Stadtpolitik.

Wir sind eine bunte Gruppe aus ca. 15 aktiven Frauen und ein paar Männern zwischen 55 und 80 Jahren: Krankenschwester, Floristin, Stadtplaner, Innenarchitektin, Unternehmerin, Ingenieur, Erzieherin, Psychologin, Lehrerin – viel Erfahrung und Kompetenz und auch Kontakte kommen da zusammen. Mittlerweile kennt man uns Omas for Future in Regensburg, auch dank des seriösen Werbematerials aus Leipzig und unserer Präsenz in der Stadt. Wir werden eingeladen als Veranstalter, als Diskutanten, als Kooperationspartner – aber es könnte auch noch mehr sein.

Was uns motiviert und zusammenhält?

  • „Gemeinsam hält man den täglichen Frust über die viel zu langsam Politik besser aus“,
  • „wir wollen zeigen, dass was geht, nicht ohnmächtig zuschauen“,
  • “ich will für meine Kinder und Enkel anpacken“,
  • „wir lernen selbst immer noch was dazu“,
  • „es tut gut, Teil einer großen Bewegung, die Zukunft gestaltet, zu sein“.

Jacqueline, Regionalgruppe Ravensburg

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.„Was bringt es denn?“, habe ich mich immer wieder gefragt und Menschen wollen jetzt eine Antwort von mir haben. Als ich im SWR Nachtcafé Cordula Weimann, die Gründerin der Omas for Future, erlebt habe, hat es mich gepackt: Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.

Dann ging es ganz schnell. Ich suchte eine Omas for Future-Regionalgruppe in Ravensburg, es gab keine. Also gründete ich eine, bekam Hilfe von der Zentrale in Leipzig, den Organisationen in Ravensburg, von Menschen und Mitgliedern. Ein Netzwerk entstand und mein Mann leitet nun mit mir die Regionalgruppe Ravensburg. Viele einzelne Schritte waren notwendig, viele Fragen gab es. Der Oberbürgermeister half uns z. B., einen geeigneten Raum zu finden, andere Organisationen boten an, uns bei der ersten Aktion zu helfen, die Patin Ulrike unterstützte mich klug. Und die Mitglieder der Regionalgruppe arbeiten engagiert und erfahren, es bildete sich rasch ein Kern und es kommen weitere Mitglieder dazu. Wir finden leider keine weiteren Opas, so soll es aber nicht bleiben.

Es passiert auch manches, mit dem wir nicht gerechnet haben. So interviewte das Regionalfernsehen zwei Mitglieder von uns ausführlich in den regionalen Nachrichten. Ebenso fragte ZEIT Abitur nach einem Interview einer Großmutter bzw. eines Großvaters mit dem Enkel. Ich habe mich mit meinem Enkelsohn gemeldet, weil ich neugierig war und die Omas for Future unterstützen wollte. Dann ging es ganz schnell. Das Interview ist bereits erschienen.

Mich überrascht, wie die Omas for Future rasant immer größer werden, weil die Themen „Klima und Umwelt“ immer mehr Menschen, Organisationen, Wirtschaft usw. erfassen. Wir gehen den richtigen Weg!

Mir kommt ein Bild dazu: Auch der Schwarm beginnt mit zwei Vögeln. Der Zweite folgt dem Ersten. So entsteht ein Schwarm. Er beeindruckt durch die wechselnden Bilder am Himmel, er erscheint als mächtiges Tier, das andere Tiere selten angreifen. Der Schwarm macht auf sich aufmerksam und immer mehr Vögel sind dabei. Meine Frage nach dem Sinn kann ich jetzt auch überzeugt beantworten: Bei den Omas for Future ist es genauso.

Liz, Regionalgruppe Südsteiermark (Österreich)

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.„Bullshit, ihr ghearts olle eingsperrt!“ Die junge Frau eilt davon, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Dabei wollte ich ihr nur ein paar kurze Fragen anlässlich einer unserer Veranstaltungen stellen. Wir Omas for Future Südsteiermark haben an diesem Tag einen Infostand am Leibnitzer Hauptplatz und interviewen Passant:innen zu ihrer Alltagsphilosophie in Bezug auf Natur und Umwelt. Und diese unfreundliche Frau will uns einsperren lassen. Uns, ein paar engagierte ältere Damen, die nur das Beste wollen!

Das Beste für unseren Planeten, das Beste für Menschen und Tiere, das Beste für unsere Kinder und Kindeskinder! Die Frau glaubt wahrscheinlich nicht an den menschengemachten Klimawandel, schon gar nicht an eine Klimakrise oder sogar an die Klimakatastrophe, alles Bullshit. Aber wenn man daran glaubt, so wie ich und meine Omas for Future- Freundinnen es tun, dann kann man nicht einfach davoneilen. Oder den Kopf in den Sand stecken. Oder einzig auf rettende moderne Technologien vertrauen, wie unser Bundeskanzler es propagiert.

In manchen Momenten denkt man vielleicht daran, wie es wäre, einfach den Hut draufzuhauen, dem Schreckgespenst Dystopie die Hand zu reichen und sich im Fatalismus üben. Man könnte ohne Rücksicht auf irgendwen und irgendwas das Leben genießen, solange es noch zu genießen ist. Man könnte Schweinebraten essen, so oft man will, schnell mit dem Auto zum Supermarkt fahren, statt wieder mühsam das Fahrrad aus dem Keller hochzuschleppen. Man könnte die Geburtstagsgeschenke der Enkelkinder wieder in quietschgrelles Glitzerpapier einpacken statt in gebrauchtes Packpapier. Man könnte sich endlich eine Klima-Anlage anschaffen, um die immer heißer werdenden südsteirischen Sommernächte endlich wieder im Tiefschlaf verbringen zu können. Und man könnte seine kreative Seite ausleben und Riesen-Leinwände mit bunten Acrylfarben bepinseln, statt auf Klima-Demos zu gehen oder Info-Flyer an nicht immer wohlwollende Passant:innen zu verteilen.

Doch das alles sind keine Optionen für mich. Denn mein Grundnaturell scheint das einer Optimistin zu sein. Trotz aller erschreckenden wissenschaftlichen Erkenntnisse von drohenden Kipppunkten, schmelzenden Permafrostböden, trotz eines nach wie vor haarsträubenden Ausmaßes an Bodenversiegelung, weltweiten Umweltkatastrophen und der nicht enden wollenden Ignoranz mancher Politiker:innen, will und kann ich die Hoffnung nicht aufgeben.

Das Engagement zahlreicher Klima-Aktivist:innen, Umweltschützer:innen und klimabewusster Akteur:innen aus allen Berufssparten gibt mir den Mut, weiterzumachen. Wie viele interessante, engagierte und mutige Gleichgesinnte habe ich im Zuge meiner Arbeit als Oma for Future schon kennengelernt! Wie abwechslungsreich ist dieses Tun, es fordert meine Fantasie, meinen Intellekt und meine Wadenmuskeln. Denn im kommenden Frühjahr werden wir Omas for Future Leibnitz mit anderen Gleichgesinnten nach Wien vors Parlament radeln. Darauf freue ich mich schon!

Maria, Regionalgruppe Moers

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.Wie mein Ruhestand zu einem sinnerfüllten Unruhestand wurde:
Im Winter 2021 wurde ich auf meinem Wunsch hin in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Schon vorher war mir klar, dass es mich nicht beglückt, nur zu Hause zu sitzen und ‚die Beine hochzulegen‘. Ich wollte mich ehrenamtlich engagieren. Ich habe mich schon immer für den Umweltschutz interessiert, war aber nie politisch oder in einer Bewegung aktiv. Ich habe durch Zufall in der Zeitung über die Omas for Future gelesen. Der Funke ist sofort übergesprungen. Es hat mich gepackt.

Weil es im näheren Umkreis keine Regionalgruppe gab, habe ich mit der tollen Unterstützung des Leipziger Teams eine eigene Regionalgruppe gegründet. Was sich daraus entwickelt hat, hätte ich mir nie träumen lassen. „Corona sei Dank“ haben die Zeitungen sehr ausführlich über mein Anliegen berichtet, Mitstreiter:innen zu finden. So hatte ich schnell eine größere Anzahl Frauen und Männer in meiner Gruppe. Die Klimaband-Aktion hat uns als Gruppe zusammengeschweißt. Mittlerweile sind wir bei vielen Stadtfesten etc. mit einem Infostand oder Zukunftsquiz präsent und verteilen Infomaterial. Ich halte Vorträge und führe unser Zukunftsquiz bei verschiedenen Gruppen (Erwachsene und Kinder) durch. Hier habe ich mich zur Pilotierung bereiterklärt.

Der Bürgermeister der Stadt Moers hat ein Forum für Umwelt- und Klimaschutz ins Leben gerufen und mich als Mitglied ernannt. Ich habe schon mehrere Radio-Interviews gegeben. Wir haben 2023 die Auszeichnung ‚Klimaflagge‘ des Klimabündnisses der Kommunen im Kreis Wesel erhalten.

Das alles sind neue Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben nicht machen durfte. Ich habe viele neue Freund:innen gewonnen und bekomme viel positives Feedback. So hoffe ich, durch mein bzw. unser Engagement viele Mitmenschen zu erreichen, über ihren bisherigen Lebensstil nachzudenken und sich für den Klimaschutz einzusetzen. Desweiteren hoffe ich, dass wir die Erderwärmung aufhalten können, damit die nachfolgenden Generationen (auch meine eigenen Kinder und Enkel) eine lebenswerte Zukunft haben.

Ich habe es keine Sekunde bereut, die Regionalgruppe gegründet zu haben und bin stolz auf das, was wir bisher erreicht haben – mein Mann ist es übrigens auch. Ich danke Cordula Weimann für ihre zündenden Ideen und ihren persönlichen Einsatz, der dies alles ins Rollen gebracht hat.

Ulrike, Regionalgruppe Gauting

Ich muss nicht die Welt retten, sondern beginne mit dem, was ich kann und was ich will.Was ich mir nie zugetraut hätte
Fast gegen meinen Willen habe ich vor zwei Jahren eine Regionalgruppe gegründet – dabei wollte ich eigentlich nur in einer mitarbeiten, von der sich dann aber herausstellte, dass sie nicht mehr existierte. Doch ich war an der Angel und die Omas ließen mich nicht los.

Zwei Jahre später
Wenn mir damals jemand gesagt hätte, was alles vor mir liegt, welche Kräfte und Stärken ich in mir noch entdecken würde, ich hätte es nicht geglaubt. Schließlich gehöre ich noch zu der Generation, in der die meisten Mütter zu Hause bei den Kindern geblieben sind. Interesse an oder gar Engagement in der Politik quasi ausgeschlossen.

Mittlerweile ist es kein Problem mehr für mich, bei Einladungen zu Podcasts über unsere Arbeit bei den Omas for Future zu berichten, ich gebe Interviews für Zeitungen, spreche mit lokalen Politikern und habe eine Rede vor zehntausend Menschen beim Klimastreik auf dem Königsplatz in München gehalten. Wir von der Generation 50+ haben Potentiale, die uns keiner (besonders die älteren männlichen Politiker) zugetraut hat. Wir stehen auf und verteidigen die Lebensgrundlage der kommenden Generationen. Uns geht´s nicht um Geld und Macht, sondern um die Liebe zu unseren Kindern und Enkeln. Wir tun alles dafür, dass sie mit Zuversicht in die Zukunft schauen können.

Wir sind nicht die Omas, die Strümpfe stopfend (das tun wir auch noch) auf dem Sofa sitzen. Wir sind eine neue Generation Omas und Opas, zu denen die Enkel einmal nicht sagen werden, „ihr wusstet doch, wie düster unsere Zukunft aussieht, warum habt ihr nur zugesehen und nichts getan“. Daher werden wir nicht lockerlassen, bis die Politik so handelt, wie es für die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze nötig ist.