Gent – Größte autofreie Innenstadt an einem Wochenende

Infobox zum Kinderbuch „Oma, erzähl mir von der Zukunft!“

Gent©O4F - Omas for Future

Die belgische Stadt Gent zeigt eindrucksvoll, wie mutige politische Entscheidungen eine Stadt nachhaltiger, lebenswerter und wirtschaftlich erfolgreicher machen können.

Gent wird heute als eine der nachhaltigsten und lebenswertesten Städte Belgiens gesehen.

1. Zur größten autofreien Innenstadt Europas an nur einem Wochenende

Nach 2 Jahren Planung wurde die Innenstadt am 1.4.2027 autofrei incl. des umgebenden Rings.
Es gab wachsenden und massiven Widerstand, der auch in vielen Einzelgesprächen nicht reduziert werden konnte:

  • Sorge um den Einzelhandel.
  • Kritik von Autofahrern und Pendlern.
  • Der damalige Planer und heutige Bürgermeister Filip Watteeuw stand wegen massiver Drohungen unter Polizeischutz.

 

2. Positive Auswirkungen auf Umwelt und Mobilität

  • Weniger Autoverkehr: Durchgangsstraßen entlastet, weniger Lärm und Abgase.
  • Bessere Luftqualität für Anwohner.
  • Rückgang der Stickoxide zwischen 20–30 % NO₂ in der Innenstadt.
  • Zahl der Radfahrer:innen hat sich auf zentralen Achsen fast verdoppelt.
  • Mehr Sicherheit: Rückgang von Unfällen im Zentrum.

 

3. Wirtschaft und Tourismus sind deutlich belebter

Einzelhandel profitiert:

  • Entgegen der Befürchtungen stieg die Zahl der Besucher in der Innenstadt.
  • Mehr Fußgänger = höhere Umsätze in kleinen Läden, Cafés und Restaurants.

Tourismuswachstum:

  • Gent gewinnt internationales Profil als „grüne“ und innovative Stadt.
  • Wachsende Zahl an Besucher:innen

Lebendige Innenstadt: Plätze, Straßen und Märkte sind heute belebter denn je.

 

4. Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept

Ernährungspolitik („Gent en Garde“)

  • Förderung von regionalen und saisonalen Produkten.
  • Mehr pflanzenbasierte Ernährung in öffentlichen Kantinen.

Klimapolitik

  • Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude.
  • Ausbau erneuerbarer Energien.

Stadtentwicklung

  • Mehr Grünflächen und wasserfreundliche Planung.
  • Förderung von Radverkehr und ÖPNV in neuen Quartieren.

Bürgerbeteiligung

  • Viele Projekte werden gemeinsam mit Bewohner*innen entwickelt.
  • Hohe Akzeptanz durch transparente Planung.