Zukunftswissen – Kleidung

Geiz ist geil?

 

Ein T-Shirt für sieben Euro – kann das umweltfreundlich sein?

Wenn ein T-Shirt für weniger als 25 Euro produziert wird, und das meint wirklich die reinen Produktionskosten, nicht den Ladenpreis, dann bedeutet das Folgendes:

  • Der Stoff (Baumwolle oder Mischgewebe) wird unter Einsatz von viel Wasser, Pflanzenschutzmitteln und Chemie hergestellt.
  • Beim Färben der Stoffe werden sehr giftige Farben (bis zu 3.000 Chemikalien in einem T-Shirt) verwendet und die Abwässer werden fast ungefiltert, also mit hoher Schadstoffkonzentration, in die Umwelt geleitet.
  • Die Beschäftigten arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen.
  • Die Umweltkosten für den Transportweg sind ebenso wenig in diesem Produktionspreis berücksichtigt wie alle anderen Umweltschäden, die durch diese Produktion entstehen.

Fazit: Die Produktion eines solchen T-Shirts ist für unsere Natur eine große Belastung.

„Unser Konsum von schnelllebiger Mode hat 2015 so viel CO2 verursacht wie der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen.“ (Zitat Kirsten Brodde, Greenpeace, in Schrot und Korn 11/2019)

Dieses Zitat berücksichtigt vor allem den CO2-Ausstoß unserer Fashion Mode. Noch gravierender ist die enorme Verschmutzung, ja teilweise kann man von Vergiftung unserer Abwässer durch die Produktion sprechen.

Dieses Zitat konzentriert sich vor allem auf den CO2-Ausstoß bei der Produktion unserer Fashion-Mode. Noch gravierender ist die enorme Verschmutzung, ja teilweise kann man von Vergiftung des Wassers durch die Abwässer dieser Produktion sprechen. Greenpeace hat die Probe aufs Exempel gemacht und ein T-Shirt komplett giftfrei und nachhaltig produziert. Man kann es über Greenpeace beziehen. Die reinen Produktionskosten für ein so hergestelltes T-Shirt lagen bei fast 25 Euro. Das ist ein Richtwert. Unter diesem Betrag kann ein T-Shirt kaum umweltfreundlich und menschenwürdig produziert werden.

Nicht ohne Grund kommen mittlerweile die meisten Konsumprodukte, auch Kleidung, aus Asien: Dort gibt es weder Arbeits- noch Umweltstandards, die deutschen Regeln entsprechen. Das bedeutet Billiglöhne, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen – und die Natur wird bei der Produktion extremst belastet. Die aber kennt keine nationalen Grenzen. Es ist egal, wo auf der Welt wir die Natur zerstören: Es hat immer auch Auswirkungen auf die gesamte Erde und auch auf uns – früher oder später!

Baumwollfeld - Omas for Future
Muell in Wasser - Omas for Future
Konsum - Omas for Future

Das kannst du tun:

Verzichte grundsätzlich auf Billig-Produkte „Made in China“ oder Fernost und achte auf Öko-zertifizierte Kleidung. Die besten Siegel siehst du links.

Achte beim Kauf auf eines der links stehenden Labels. Frage aktiv beim Händler nach umweltverträglich produzierter Ware. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Eine Liste mit umweltfreundlichen Modelabels und wo du sie erhältst, findest du im nächsten Abschnitt.

Kauf nur, was du wirklich brauchst.

40 Prozent der in Deutschland gekauften Kleidung landen nahezu ungetragen im Müll oder in der Altkleidersammlung. Alles, was bis dahin damit passiert ist, also die Produktion vom Rohstoff bis zum fertigen Kleidungsstück, Transport und Handel, haben auch die Natur belastet und zerstört. Kauf weniger, dafür aber gute, umweltverträglich produzierte Qualität – das ist die Lösung.

Auf siegelklarheit.de findest du eine Übersicht zu den einzelnen Siegeln und ihrer Bedeutung. Praktisch: Für unterwegs gibt’s auch eine App, mit der du einzelne Siegel an einem Produkt scannen und anschließend dessen Bedeutung nachlesen kannst – ganz ohne lange danach zu suchen.

Klamotten kosten Wasser!

 

Wie viele Liter Wasser braucht es um ein einziges buntes T-Shirt herzustellen?

Oder anschaulicher gefragt: Stell dir vor, du duschst jeden Morgen zehn Minuten lang. Wie oft müsstest du dann duschen, bis du so viel Wasser verbraucht hast, wie für die Produktion eines einzigen bunten T-Shirts benötigt wird?

Die Antwort: mehr als 200-mal. Du könntest auch 1,5 Tage am Stück unter der Dusche stehen und würdest dadurch etwa die gleiche Menge Wasser verbrauchen wie bei der Produktion eines einzelnen bunten T-Shirts: Bis zu 15.000 Liter Wasser, je nach Material und Farbe, werden nämlich benötigt, um ein einziges buntes T-Shirt herzustellen. Und das meistens in einem der Länder, in denen ohnehin ein Mangel an sauberem Trinkwasser herrscht.

Um ein Kilogramm Baumwolle herzustellen, werden zum Beispiel bis zu 10.000 Liter Wasser verbraucht (das ist ungefähr ein Viertel des direkten jährlichen Wasserverbrauches pro Person in Deutschland). Dazu kommt dann noch das Wasser für das Einfärben und die weitere Bearbeitung der Baumwolle. Proben aus Abwässern in China zeigten eine bis zu 128-fach höhere Belastung des Wassers durch Chemikalien, als die chinesischen Richtwerte zulassen.

Wasser - Omas for Future
Herzchen 300 - Omas for Future

Das kannst du tun:

Kleidung wird immer mit einem hohen Einsatz von Wasser und anderen Ressourcen hergestellt. Egal wo auf dieser Erde das passiert: Zerstörte Flüsse und Meere in Fernost haben Folgen für die gesamte Natur. Denn die Natur kennt keine Grenzen.

Kauf also nur, was du wirklich brauchst und auch anziehst! Und achte beim Kauf auf Fairtrade- und Ökosiegel (siehe siegelklarheit.de). Damit stellst du sicher, dass die Sachen unter fairen Bedingungen und auf nachhaltige, die Umwelt schonende Weise hergestellt wurden. Das ist bei billigen Kleidungsstücken nicht möglich.

Außerdem kannst du einmal hergestellten Kleidungsstücken ein zweites Leben geben. Indem du sie zum Beispiel verschenkst, spendest (zum Beispiel bei Oxfam) oder mit anderen tauschst. Was dir nicht mehr gefällt oder passt, könnte für eine andere Person genau das Richtige sein. Ebenso kannst du auch gebrauchte Kleidung günstig erwerben, sei es in Second-Hand-Läden, auf Märkten und auch im Internet gibt es Portale, auf denen man gebrauchte Kleidung günstig kaufen kann. Außerdem lohnt sich bei qualitativ guten Kleidungsstücken auch eine Reparatur oder man kann daraus noch etwas Anderes herstellen (siehe zum Beispiel www.smarticular.de).