Zukunftswissen – Verkehr

Wie viel CO2 erzeugt dein Pkw jährlich?

 

Wenn du mit deinem Mittelklasse-Pkw pro Jahr 12.000 km zurücklegst, belastest du damit die Atmosphäre mit rund 2.000 kg, also 2 Tonnen CO2. Jedes Jahr. Das hat atmosfair.de errechnet. Wenn du mehr oder weniger fährst, verändert sich dieser Wert entsprechend.

Ein Baum kann pro Jahr etwa 10 kg CO2 neutralisieren. Bei dem Mittelklasse-Pkw in unserem Beispiel müsstest du also 200 Bäume pflanzen. Besonders ärgerlich ist das, wenn man bedenkt, wie viel CO2 völlig unnötig erzeugt wird, weil Tausende täglich irgendwo im Stau stehen.

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Herzchen 300 - Omas for Future

Das kannst du tun:

Schau doch mal bei den verschiedenen CO2-Spritrechnern im Internet nach. Hier kannst du deinen Kraftstoffverbrauch pro 100 km und die Zahl der Kilometer angeben, die du pro Jahr fährst (wahlweise für Diesel oder Benzin).

Dann erfährst du, wie viel CO2 du tatsächlich pro Jahr erzeugst – und kannst dir ausrechnen, wie viele Bäume du pflanzen solltest, um diese Menge CO2 auszugleichen.

Bildet Fahrgemeinschaften!

 

Wer in die vielen Autos schaut, die morgens und abends in den kilometerlangen Staus stehen, stellt fest: In den meisten davon sitzt nur je ein Mensch. Dabei gibt es vier Plätze pro Auto. 

Wie viel CO2 könntest du durch eine Fahrgemeinschaft einsparen?

Im Durchschnitt pendelte in Deutschland jeder Arbeitnehmer im Jahr 2014 morgens und abends 10,5 km zur Arbeit und zurück. Würden auf dieser Strecke jeweils vier Menschen in einem Auto sitzen, anstatt dass vier Autos je einen Menschen transportieren, würde das ungefähr 900 kg CO2 pro Jahr einsparen. 

Das ist die Menge, die 90 Bäume im Jahr absorbieren können.

Positiver Nebeneffekt: Eure Portemonnaies freut sich über 75 Prozent Ersparnis bei den täglichen Pendlerkosten.

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Herzchen 300 - Omas for Future

Das kannst du tun:

Mach einen Aushang in der Kantine deines Arbeitsplatzes oder schreib eine E-Mail an alle und finde so heraus, ob jemand mit dir zusammen eine Fahrgemeinschaft gründen möchte. 

Selbst wenn es sich nicht jeden Tag anbietet: besser zweimal in der Woche gemeinsam im Auto fahren als immer nur allein. Mit jedem Gramm eingespartem CO2 tut ihr etwas Gutes für die Umwelt.

Fast 48 Millionen Autos für 84 Millionen Menschen

 

Am 1. Januar 2020 waren laut Statistik 47,7 Millionen Pkw in Deutschland gemeldet.
Ein privater PKW wird im Durchschnitt 45 Minuten pro Tag genutzt. Das heißt, er steht Tag für Tag mehr als 23 Stunden vor dem Haus oder in der Garage. Rechnet sich das? Du hast hohe Anschaffungskosten, zahlst Steuer und Versicherung, oft auch hohe Parkkosten, dazu kommt ein hoher Wertverlust – für 45 Minuten am Tag? 

Um wie viel attraktiver wären andererseits unsere Städte, wenn die Straßen nicht mehr dicht an dicht zugeparkt und die große Anzahl an Parkplätzen zu Grünflächen würden? Wie viel mehr Grün und Bänke würde es dann in unseren Straßen geben! Wie viel besser wäre auch unsere Atemluft! So stellen wir uns die Städte der Zukunft vor. Kopenhagen zeigt uns seit Jahren, wie das sein kann.

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Herzchen 300 - Omas for Future

Das kannst du tun:

Rechne mal für dich aus, was dich dein Auto pro Jahr kostet (Anschaffungskosten, Parkplatz, Steuer, Versicherung) und wie viel du demnach pro Tag dafür zahlst. Rechnet sich das wirklich? 

Ist nicht vielleicht Car-Sharing die bessere und günstigere Alternative? Dafür gibt es mittlerweile in den meisten Städten entsprechende Angebote. Die Handhabung ist ganz einfach: Du meldest dich an, schaust im Internet, wo das nächste Auto steht, und kannst es dort ausleihen. Du bezahlst immer nur für die Zeit, in der du es wirklich brauchst. Lästige Parkplatzsuche in der Stadt entfällt auch, da Parkplätze für die Car-Sharing-Autos meistens an vielen Stellen in der Stadt reserviert sind. 

Lebst du auf dem Land und ohne Car-Sharing Dienste, kann es eine Lösung sein, sich mit Nachbarn und Freunden zusammenzutun und ein Auto in Absprache gemeinsam zu nutzen.

Ein Drittel Spritverbrauch einsparen – ganz einfach.

 

Wie hältst du’s mit dem Bleifuß? Hand aufs Herz: Wie schnell bist du auf der Autobahn unterwegs? Holst du alles raus aus der Kiste? Oder fährst du lieber gemächlich und lässt dich nicht stressen? 

Tatsache ist: Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h verbraucht dein Auto bis zu einem Drittel weniger Kraftstoff und bläst auch bis zu einem Drittel weniger CO2 in die Luft, als wenn du deutlich schneller fährst. Je höher die Geschwindigkeit, desto höher steigen die Motordrehzahl und der Treibstoffverbrauch, und auch die Menge an CO2 erhöht sich signifikant. Das ist bei Elektrofahrzeugen ähnlich, da steigt der Stromverbrauch entsprechend exponentiell. 

In einer Studie des Umweltbundesamts von Anfang Februar 2020 werden die Klimaauswirkungen eines generellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen berechnet. Das Ergebnis: Damit käme man dem Klimaschutzziel 2030 im Verkehrssektor bereits kurzfristig ohne nennenswerte Mehrkosten einen großen Schritt näher. Dieses Klimaschutzziel ist im Bundesklimaschutzgesetz festgelegt und besagt, dass bis 2030 die Menge der Treibhausgase um 55 Prozent Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden muss. 

Die Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen für die Tempolimits von 130, 120 und 100 km/h:

  • Bereits ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Bundesautobahnen könnte die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs um jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO2– Äquivalente* mindern.
  • Ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Bundesautobahnen würde diese Treibhausgas-Emissionen sogar um 2,6 Millionen Tonnen reduzieren.
  • Nochmals mehr als doppelt so hoch lägen die Emissionsminderungen mit 5,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente bei einem Tempolimit von 100 km/h.

* „Ein Kohlendioxid-Äquivalent beschreibt, wie viel eine genau definierte Masse eines Treibhausgases über einen festgelegten Zeitraum im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) zum Treibhauseffekt beiträgt.“ (Umweltbundesamt)

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Das kannst du tun:

„Freiwillig Tempo 100“ für die Zukunft unserer Kinder!

  • Mach mit bei unserer Initiative und bestelle dir jetzt gleich hier einen Aufkleber für dein Auto.
  • Fahr ein möglichst kleines, nicht so schweres Fahrzeug. Viele haben ein großes Auto, obwohl sie zu 95 Prozent allein drinsitzen. Besser ist es, ein kleines Fahrzeug zu fahren, und wenn man mal ein größeres braucht, kann man sich das von dem ersparten Geld mieten.
  • Räume den Kofferraum leer – das macht das Auto leichter. Und nutze die Klimaanlage möglichst wenig. Beides spart Sprit.
  • Noch besser: Fahr auf langen Strecken lieber mit der Bahn und auf kurzen mit dem Rad – oder bilde eine Fahrgemeinschaft, wann immer es geht.

Kommt Zeit, kommt Rad

 

Die Studie Mobilität in Deutschland 2017 besagt, dass es in bundesdeutschen Haushalten 77 Millionen Fahrräder gibt. Also etwa 1,9 Bikes pro Haushalt. 

Aber wie ist das mit den Fahrradwegen? Zum Beispiel in Berlin?

Berlin gibt durchschnittlich pro Jahr 4,70 Euro pro Einwohner für Radwege aus. Im europäischen Vergleich liegen wir damit weit hinten: In Amsterdam sind es 11 Euro, in Kopenhagen 36 Euro, in Oslo 70 Euro und in Utrecht sogar 132 Euro pro Kopf.

 Kopenhagen hat schon vor Jahrzehnten auf das Fahrrad gesetzt und die Wege in der Stadt systematisch fahrradfreundlich gestaltet. Der Radfahrer ist dort gegenüber dem Autofahrer klar im Vorteil. Dadurch hat sich das Radfahren so etabliert, dass trotz kalter Winter, Regen und ständigem Wind weitaus mehr Fahrräder als Autos auf den Straßen zu sehen sind. Schaut man sich Bilder aus Kopenhagen an oder war bereits selbst einmal vor Ort, wird man beinahe von der Fahrradflut überwältigt. Vielleicht zählt auch deshalb Kopenhagen zu den Großstädten mit der höchsten Lebensqualität?

Mobilitaet Wie viel geben Staede fuer Fahrradwege aus - Omas for Future
Herzchen 300 - Omas for Future

Das kannst du tun:

Auch bei uns sind die Stadtplaner dringend gefordert, in unseren Städten die Weichen zugunsten der Menschen und der Lebensqualität endlich neu zu stellen.

Fordere deine Stadtverwaltung auf, mehr Geld für Radwege zu investieren. Dazu kannst du hier schauen, ob es in deiner Nähe eine Regionalgruppe der Omas for Future gibt, und sie mit deinem Anliegen ansprechen. Wenn du selbst eine Regionalgruppe gründen willst, melde dich hier. Oder unterstütze andere Initiativen, die sich bei dir vor Ort für mehr und bessere Fahrradwege einsetzen.